Zufällig entdeckt und gleich getestet – ein handwerklich sehr gut gerösteter Wildkaffee mit einer wundervollen Crema, den ich bedenkenlos als herausragenden Spezialitätenkaffee einordnen würde: CAFÉ KOGI, ein Hochlandkaffee aus den Bergen Kolumbiens, der mich persönlich durch seine besondere Geschichte fasziniert hat.
Dieser Kaffee wird biologisch angebaut – allerdings ohne Siegel oder Zertifikat. Er wird fair gehandelt, nachhaltig produziert und direkt von der Urwaldkaffee GmbH in Köln importiert. Hinter dieser Firma steht Oliver Driver, der sich zum Ziel gesetzt hat, herausragende Kaffees von indigenen Völkern zu entdecken und gemeinsam mit den Kaffeebauern beste Qualität zu liefern, um so für die jeweilige Kultur wichtige Ziele zu erreichen. Ihm geht es in erster Linie nicht darum, einen weiteren guten Kaffee zu verkaufen, sein Ziel ist es, den vielleicht nachhaltigsten Kaffee der Welt in Partnerschaft mit den Erzeugern zu produzieren.
Dieser Ansatz hat mir sehr imponiert, auch hat mir der Verzicht auf entsprechende Siegel gefallen, da die seit einiger Zeit immer mehr in der Kritik stehen. Wichtig ist mir jetzt allerdings auch die Botschaft der Kogi zu vermitteln:
Die Kogi wollen nicht Teil unserer Gesellschaft werden. Sie wollen keine Schulen und keinen Stromanschluss. Sie wollen keine Straßen, auf denen die Touristen leichter zu ihnen reisen können. Sie wollen sich vor all dem schützen, denn sie wollen ihre Kultur retten. Es ist nicht ihr Ziel, Bildung für ihr Volk möglich zu machen. Sie haben erkannt, dass das, was wir in unserer westlichen Zivilisation als Bildung anstreben, weniger wert ist als jede Bildung, die ein Kogi-Kind von seinen Eltern, Tanten und Onkels, Opas und Omas erhält.
Die Kogi wollen keine Entwicklungshilfe, sie müssen ihre Berge nicht verlassen und aufwendige Reisen unternehmen um woanders auf Kongressen zu sprechen: Sie könnten noch lange ohne uns leben. Sie tun all dies, weil sie genau wissen, dass wir, die kleinen Brüder unser Unwesen mit der Erde treiben. Das wollen sie beenden und sie tun dies für uns. Und manchmal lassen sie durchblicken, dass sie es den meisten von uns noch gar nicht zutrauen, die Erde selbst zu retten.
Nachdem ich über diesen Kaffee gelesen hatte, war es mir ein großes Anliegen darüber zu schreiben, um die Botschaft, die mit diesem Wildkaffee vermittelt werden soll, weiterzugeben. Wer mehr darüber erfahren möchte, der sollte auf der WebSite von Urwaldkaffee weiterlesen: Warum Kogi-Kaffee ?
Nachdem es bei allen Beiträgen, die auf dieser WebSite veröffentlicht wurden, im Wesentlichen um Kaffee und seine Zubereitung geht, möchte ich natürlich auch hier noch kurz über den Espresso berichten:
Das Ergebnis aus der Siebträgermaschine war sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugend. Auch die Crema hatte von der Struktur her eine sehr homogene Ausprägung. Unabhängig davon trinkt sich der Kaffee mit Botschaft subjektiv anders als andere Kaffees. Und das zeigt, dass – jedenfalls bei mir – die Botschaft auch angekommen ist.