Es gibt in Prag günstigere Kaffeehäuser als das Kavárna Obecni Dum im Repräsentationshaus am Platz der Republik mit der Hausnummer 5. Aber … das Café solltest Du einfach mal gesehen und erlebt haben. Falls Du Dich für Architektur und / oder Geschichte interessierst, dann steht das sowieso als absoluter Pflichtbesuch auf der Liste.
Innen ist es fast so als wäre die Zeit stehen geblieben und wenn Du dann an einem der Marmortische sitzt, einen Kaffee und vielleicht auch ein Stück Kuchen aus der Kuchenvitrine auf Rädern ausgesucht hast, dann findest Du auch Zeit Dich in aller Ruhe umzusehen und viele Details zu entdecken. Und so wird auch bei Dir dieser Kaffeehausbesuch sicher noch lang in lebendiger Erinnerung bleiben.
Es hat schon einen gewissen elitären Charakter vor den Mahagoni-Wandvertäfelungen auf lederbezogenen Bänken zu sitzen, eine Tasse Espresso vor sich auf dem Tisch stehen zu haben und einfach nur dem Treiben im Kaffeehaus zuzuschauen. Gäste kommen, Stühle werden zurecht gerückt, die Kuchenvitrine wird zwischen den Tischen hindurch geschoben, Bestellungen werden aufgenommen, Kellner laufen mit Getränken hin und her.
Mich hat das sehr fasziniert und ich muss bei meinen Besuchen in Prag immer wieder mit Bedauern feststellen, dass so ein Kaffeehaus eine liebenswerte Institution ist, die es bei uns in Deutschland leider schon lang nicht mehr gibt.
Zu guter Letzt noch ein Kommentar zum Espresso: Die Crema ist auch auf den Bildern nicht zu übersehen: dick und feinporig. Die Barmischung (wahrscheinlich der Espresso Classico) stammt von Burkhof Kaffee – einer bayerischen Kafferösterei aus dem Unternehmensverbund der J.J.Darboven GmbH & Co. KG. Im Ergebnis ist das aber noch ganz ok, stark und intensiv im Geschmack und optisch – aufgrund der Crema-Sensation – ein echter Hingucker.