Vor einigen Tagen bekam ich eine Expresslieferung von Caffè Vergnano aus Turin in Italien. Beim Anblick des Inhalts – bestehend aus der Kapselmaschine Trè+ und verschiedenen Kaffeesorten in Form von Kaffeekapseln fiel mir als erstes dazu ein: „Sage niemals nie“, denn schließlich habe ich mich bereits 2013 mit der Veröffentlichung meines Kaffeebuches „Einfach nur Kaffee – Der leichte Einstieg in die Kaffewelt“ als vehementer Gegner von Kaffeekapseln geoutet.
Die Haptik und Optik der Maschine ist wirklich einzigartig: Die Seitenwangen sind in Eiche natur gehalten, der Wasserbehälter erstrahlt durch LED-Beleuchtung in dunklem Rauchglas, das Abtropfgitter präsentiert sich in poliertem Edelstahl. Alle Bedienelemente fassen sich sehr wertig an. Nichts klappert oder wackelt bei der Trè+.
Zur besseren Veranschaulichung meiner Beschreibung gibt es dazu das nachfolgende Video:
Der positive Gesamteindruck der Kapselmaschine hat mich auch beeinflusst meine Meinung über die beigefügten und jetzt kompostierbaren Kaffeekapseln erneut zu überprüfen und gegebenenfalls auch zu revidieren.
Bleiben wir noch kurz bei den Kapseln, die wie anfangs schon beschrieben, nun als recyclingfähig angeboten werden. Der Preis für 5 Gramm Kaffeepulver in der kompostierbaren Kaffeekapsel liegt bei ca. 35 Cent, auf das Kilo hochgerechnet sind das tatsächlich stolze 70,- EUR. Doch schliesslich soll man dafür aber auch einen typisch italienischen Bar-Espresso bekommen.
Doch nun zum eigentlichen Test: Vom Handling her ist die Kapselmaschine einfach zu bedienen. Nach der Befüllung des beleuchteten Wassertanks wird die Maschine auf der Oberseite mittels Kippschalter eingeschaltet. Das Ende der Aufwärmphase, die relativ schnell erreicht ist, zeigt ein weiteres LED-Licht am Auslauf auf der Vorderseite an.
Nun wird der Metalldeckel auf der Oberseite geöffnet, die Kaffeekapsel eingelegt und der Deckel wieder nach unten gedrückt. Ein zweiter Kippschalter aktiviert den Brühvorgang. Sobald genug Kaffee aus der Kapsel extrahiert wurde, muss der Kaffeebezug manuell abgeschaltet werden.
Der optische Eindruck beim ersten Bezug in ein Shotglas war sehr imposant. Es zeigte sich ein extrem dicke Cremaschicht und darunter tiefschwarzer Espresso. Der Genuss offenbarte dann doch gewisse Unzulänglichkeiten im Vergleich zum Siebträger-Espresso. Trotz der verführerischen Crema ergab sich für mich kein adäquater Bar-Espresso aus der Cremoso-Kaffeekapsel. Den direkten Vergleich mit Vergnano-Espresso aus dem Siebträger gibt es im Beitrag „Espresso in Eis“ nachzulesen.
Mein Fazit: Es gibt keine geschmacklich vergleichbare Alternative zu einem gut gemachten Espresso aus einer Siebträgermaschine. Auch durch die Verwendung der kompostierbaren Kaffeekapseln in der hochwertigen Kapselmaschine Trè+ von Caffè Vergnano kann das Ergebnis aus der Kapsel geschmacklich nicht mithalten.