Früher war es üblich den Kaffee selbst auf dem Herd zu rösten. Das war damals auch absolut kein Hexenwerk, denn schließlich hatte nahezu jeder Haushalt einen mit Holz oder Kohle befeuerten Herd in der Küche stehen. Und diese Tradition hat sich in Deutschland ab Ende des 17. Jahrhunderts relativ lang gehalten, auch wenn ab 1781 das private Kaffeerösten für gut sechs Jahre durch den preußischen Staat verboten wurde. Bis weit in die Mitte der 1950er-Jahre wurde noch zu Hause auf dem Herd geröstet.
Übrigens werden die alten Pfannenröster in unzähligen Varianten auch heute noch im Internet und beim Antiquitätenhändler angeboten und finden bei Kaffeeliebhabern gern Verwendung – auch auf elektrischen Kochplatten und Ceranfeldern.
Von der Handhabung her ist es relativ einfach: Pfanne vorab auf der Kochplatte / Kochfeld erhitzen, die grünen Kaffeebohnen einfüllen und dann unter ständigem Rühren mit der Handkurbel die Bohnen so lang rösten bis es zu ersten Crack kommt. Das hört sich ein bisschen so an als wenn die Kaffeebohnen aufplatzen würden. Das ist dann auch der geeignete Zeitpunkt, um die Röstpfanne vom Herd zu nehmen und weiterhin den gerösteten Kaffee umzurühren. Anschliessend solltest du die frisch gerösteten Kaffeebohnen auf ein Backblech schütten und dort abkühlen lassen.
Achtung: Die Pfannenröstung ist zwar die wohl preiswerteste Alternative zum Rösten von Kaffeebohnen,aber beim Rösten selbst kommt es auch zu einer recht starken Rauchentwicklung. Deshalb bitte nur bei offenem Fenster rösten !
Historisch gesehen gehen die Pfannenröster übrigens bis ins 16. Jahrhundert zurück, wenn auch in ihnen nicht ausschliesslich nur Kaffeebohnen geröstet wurden, sondern vornehmlich auch Getreide. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich das Buch „Home Coffee Roasting“ von Kenneth Davids.